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»George W. Bush ist ein politischer Leichnam«

Der venezolanische Präsident Hugo Chávez im Interview mit der US-Journalistin Barbara Walters, ABC News

Im März dieses Jahres führte die US-Journalistin Barbara Walters im Präsidentenpalast Miraflores in Caracas ein ausführliches Interview mit dem venezolanischen Staatschef Hugo Chávez. Das Gespräch wurde auf Spanisch geführt und am 16.3.2007 auszugsweise auf ABC News und in voller Länge im venezolanischen Staatsfernsehen (VTV) gesendet. jW veröffentlicht zum ersten Mal das gesamte Interview in deutscher Sprache.

Herr Präsident, auf einer Skala von eins bis zehn, wobei zehn das Beste und eins das Schlechteste ist, wie würden Sie den Besuch des Präsidenten Bush in Lateinamerika bewerten? Mit welcher Zahl?

Eins, um großzügig zu sein, denn es könnte ebenso minus fünf sein, wenn du mir eine negative Skala erlaubst. Die Bewertung könnte in vielerlei Hinsicht negativ sein, aber vielleicht sollten wir großzügig sein, ich würde ihm also eine Eins geben, um im Rahmen deiner Frage zu bleiben.

Präsident Bush war in Lateinamerika, um zu versuchen, die Demokratie, den Kapitalismus, zu bewerben, und Sie hoffen, den Sozialismus zu verbreiten. Was glauben Sie, wer gewinnt?

Ich glaube, die neue Ära gewinnt, denn ich glaube nicht, daß der Zusammenstoß zwischen Demokratie und Sozialismus stattfindet. Unser Sozialismus ist Demokratie. Ich glaube, daß das, was hier zusammenstößt, eine alte Form von Demokratie der Eliten ist, Demokratie ohne Volk, gegenüber einer vollen Demokratie des Volkes, in der Gleichheit, Gerechtigkeit, Freiheit und soziale Entwicklung der Männer und der Frauen aufgebaut werden. Gleichheit, Freiheit, das ist Demokratie, und das ist auch Sozialismus. Der Sozialismus steht nicht im Widerspruch zur Demokratie, nein, das eine ist ein Teil des anderen, der Sozialismus ist demokratisch, die Demokratie ist sozialistisch.

Gut, in diesem Gespräch sehe ich Sie als einen sehr würdevollen Mann, aber wir haben gehört, daß Sie den Präsidenten der Vereinigten Staaten Teufel, Esel, Trunkenbold, Lügner, Feigling, Mörder genannt haben. Was heißt das alles? Was wollen Sie mit all diesen Bezeichnungen oder Qualifizierungen erreichen?

Ich glaube, manchmal habe ich diese Dinge gesagt, habe ich diese Begriffe verwendet, und ich glaube, ich habe ausgedrückt, was viele gerne dem Präsidenten der Vereinigten Staaten sagen würden, in einem Stil, der sehr persönlich ist. Ja, ich habe ihn dort in den Vereinten Nationen Teufel genannt, ein anderes Mal habe ich ihn donkey (Esel – d. Red.) genannt, ein wenig wegen der Ignoranz, die er, glaube ich, gegenüber den Dingen an den Tag legt, die sich tatsächlich in Lateinamerika und der Welt ereignen. Wenn das eine Übertreibung von meiner Seite war, gut, das akzeptiere ich und kann sogar meine Entschuldigung anbieten. Aber wer fügt mehr Schaden zu? Ich, wenn ich ihn Teufel nenne, wobei Teufel auch ein Konzept ist, ich glaube nicht, daß ich ihn damit beleidige. Manchmal gibt es jemanden, der etwas außerordentlich Schlechtes tut, und man nennt ihn »Teufel«. Von einem Baseballspieler, der einen Ball 500 Fuß weit im Shea Stadium schlägt, sagt man vielleicht auch »er ist ein Teufel am Schläger«. Letztlich sind das Worte, aber es gibt einige Inhalte.

Nun, wer schadet mehr? Der Präsident der Vereinigten Staaten, der Völker bombardiert, Nationen überfällt – sie massakrieren zum Beispiel wirklich das Volk des Irak. Und was ich versuche, ist, seine Aufmerksamkeit auf die Realität der Welt zu lenken, indem ich manchmal ziemlich harte Worte gebrauche.

Wenn Sie vom Präsidenten der Vereinigten Staaten als Esel oder Trunkenbold gesprochen haben – möchten Sie sich jetzt beim Präsidenten Bush für diese Bezeichnungen entschuldigen?

Nein, es geht nicht darum, mich zu entschuldigen, oh nein, ich lasse sie nur stehen, damit sie jeder sehen kann und mit einer Realität in Verbindung bringt. Aber dort muß man auch nachdenken. Mich alarmiert die Bedrohung der Völker Lateinamerikas durch Washington, aus dem Weißen Haus, durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten selbst, die Außenministerin und den Untersekretär für Lateinamerika. Sie nennen mich Bedrohung, sie nennen mich Diktator, Verletzer der Menschenrechte, das heißt, von dort kommen ebenfalls ständig Angriffe, die nichts mit der Realität zu tun haben.

Wir verteidigen uns immer, und oft führen wir Gegenangriffe, ich hätte gerne, daß das aufhört. Ich habe dir schon ohne Kamera gesagt, daß ich mit dem Präsidenten Clinton persönlich gesprochen habe, ich glaube, es war bei vier Gelegenheiten, und sogar am Telefon haben wir gesprochen, und wir haben uns die Hand gegeben, haben zusammen gelacht und haben Dinge diskutiert, in denen wir unterschiedlicher Meinung waren, aber wir haben immer Übereinkunft gesucht. Seit Präsident Bush gekommen ist, war das unmöglich. Gegen mich haben sie einen Staatsstreich durchgeführt, und es war Bush, der ihn durchführte. Sie entführten mich von hier und ermordeten mich fast, und es war Bush, der diesen Angriff auf Venezuela erdacht, entworfen und angetrieben hat. Hoffentlich hört das auf und wir lernen, zusammenzuleben und uns zu respektieren, das ist es, was ich wirklich will, was wir wollen.

Könnte es andere Umstände geben, unter denen Sie den Präsidenten Bush nach Venezuela einladen könnten?

Nein, niemals. Ich glaube, daß Bush, wie ich es in Buenos Aires gesagt habe, ein politischer Leichnam ist, ein moralischer Leichnam. Zum Glück bleibt ihm wenig Zeit an der Regierung. Ich glaube, es war ein Unglück, daß er zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, ein Unglück für das Volk der Vereinigten Staaten selbst und für die Welt, auch wenn viele Zweifel bleiben, ob er jene Wahlen wirklich gewonnen hat oder nicht, nach denen man, glaube ich, fast zwei Monate das Ergebnis nicht kannte. Da sind viele Zweifel geblieben, oder? Aber letztlich bleibt ihm wenig Zeit, er steht mit der Sonne im Rücken, ich bevorzuge es, ein wenig zu warten, Geduld zu haben; und hoffentlich habt ihr, die US-Bürger, ein gutes Händchen bei der Wahl eines guten Präsidenten oder Präsidentin für die nächste Periode, damit wir reden und gemeinsame Pläne entwerfen können, Barbara, für den Kampf gegen die Armut, gegen das Elend, gegen die Krankheiten, für die Gesundheit, im Kampf gegen den Terrorismus, gegen den Drogenhandel, um den Frieden in der Welt zu sichern. Hoffentlich können wir das tun, aber nicht mit diesem Präsidenten, das lohnt schon nicht mehr, das ist unmöglich.

Während Sie solche Begriffe über den Präsidenten Bush benutzen, erwähnt dieser nie Ihren Namen. Manche Leute glauben, daß er sehr klug war, sich von diesen Kommentaren nicht getroffen zu zeigen.

Einige Personen ... Könntest du die Frage bitte wiederholen?

Sie haben dem Präsidenten Bush viele Bezeichnungen, viele Beschimpfungen gegeben, aber er hat nie Ihren Namen erwähnt. Manche Leute denken, daß Bush sich so vielleicht als Staatsmann verhalten hat und eine sehr reife Position eingenommen hat, sich von diesen Beschimpfungen nicht getroffen zu zeigen.

Nein, ich glaube nicht, daß es so ist. Ich glaube, das ist eher eine Taktik. Eben gerade, bevor ich hergekommen bin, um mit dir zu sprechen, habe ich die Direktübertragung der Pressekonferenz in Mexiko gesehen, gerade zum Ende der Rundreise, und die erste Frage, die ihm eine Journalistin von La Jornada aus Mexiko gestellt hat, war über Chávez, über Lateinamerika und über die Gegengewichte, die Bush suchen müßte, um Chávez aufzuhalten, und er hat auf die Frage nicht geantwortet. Er bewegt sich in engen Grenzen. Ich glaube, er will die Wahrheit nicht anerkennen, denn es geht auch nicht um Chávez, Barbara, es geht darum, daß in Lateinamerika die Völker erwacht sind. Es ist genug mit so viel Elend.

In Lateinamerika gibt es 200 Millionen Arme, von ihnen fast 100 Millionen im Elend, und die Vereinigten Staaten oder ihre Regierung fahren fort, Freihandel zu fordern, den Freien Markt, die Privatisierungen, den Neoliberalismus. Das ist einer der Gründe für unser Elend. Wir schlagen etwas anderes vor, einen alternativen Weg zu suchen. Es sind die Völker, die erwacht sind, es geht nicht um Chávez. Was Bush nicht will, ist, sich der Wahrheit zu stellen, er bewegt sich im engen Rahmen, um eine große Realität nicht anzuerkennen. Er hat nichts in Lateinamerika zu suchen. Die Regierung der Vereinigten Staaten, die Regierung von George Bush, hat Lateinamerika vergessen, und hier sind die Ergebnisse. Lateinamerika ist erwacht und jeden Tag sind es mehr Regierungen, die auf Distanz zur Politik der Vereinigten Staaten gehen.

Da wir von diesen Bezeichnungen oder Beleidigungen sprechen, Sie haben auch unsere Außenministerin Condoleezza Rice genannt. Sie nannten sie Analphabetin, Sie sagten, sie litte unter sexueller Frustration. Sie sind ein Gentleman, was ist das Ziel von solchen Beschimpfungen, insbesondere über eine Frau?

Das ist nicht das, was ich gesagt habe. Du mußt auch an die ständige Absicht denken, mich zu dämonisieren. Mich nennen sie Diktator, Tyrann, Völkermörder, aus Washington wurde ein Putsch gegen mich verübt, hier wurden während des Putsches mehr als 150, 200 Menschen getötet, es werden Angriffe gegen Venezuela geführt, und niemand nennt es einen Angriff. Jetzt antworte ich dem Präsidenten der Vereinigten Staaten oder der Außenministerin mit harten Worten, und dann sagt man, das sei ein Angriff und sie seien die Opfer, aber es ist umgekehrt, wir sind die Opfer der Angriffe.

Nun einmal abgesehen von einem Wort, ich würde niemals zu einer Dame auf diesem Planeten, wer auch immer sie sei, sagen, daß sie ein sexuelles Problem habe. Nein, das ist Teil der Medienmanipulation, ich habe vielmehr Witze über sie gemacht, daß ich ihr eine Blume überreichen würde. Bei einer Gelegenheit versuchte ich es mit Humor und sagte, daß sie vielleicht von mir träumt, weil sie mich jeden Tag im Kongreß der Vereinigten Staaten genannt hat: Chávez, Chávez, Chávez ist eine Bedrohung. Dann fuhr sie nach Europa und sagte dasselbe, also muß ich dieser Dame irgendwie antworten. Gerne würde ich mal mit ihr reden, aber sie trauen sich nicht und wollen auch nicht mit uns reden und die Dinge an ihren richtigen Platz stellen. Für sie, als Dame, meinen Respekt. Für den Präsidenten der Vereinigten Staaten als Mensch meinen Respekt, aber wenn sie die Welt angreifen, viele Kinder töten, ganze Städte im Irak, in Afghanistan bombardieren, haben sie der Welt großen Schaden zugefügt, und nicht nur der Welt, sondern dem Volk der Vereinigten Staaten selbst. In den Vereinigten Staaten gibt es 40 Millionen Arme. Wer hat sich um die Opfer von »Katrina« gekümmert? Wer kümmert sich um die Latinos?

Ich habe gelesen, daß sie gestern mehr als 200 guatemaltekische Einwanderer festgenommen und ihnen die Kinder weggenommen haben, Barbara, das ist schrecklich, und das tut die Regierung der Vereinigten Staaten. Familien trennen, das muß für diese Kinder, für diese Familien sehr schmerzhaft sein. Es ist nicht ihre Schuld, es ist die Schuld des Elends. Wir müssen die Realität sehen.

Sie haben nun gesagt, daß die Vereinigten Staaten, daß George Bush versucht, Sie zu dämonisieren. Viele US-Bürger sehen Sie als den Mann, der unseren Präsidenten den Teufel genannt hat, der vielleicht etwas Autoritäres hat, der sich viele Feinde gemacht hat. Ein Mann, der die Vereinigten Staaten überhaupt nicht mag. Was ist also die Wahrheit? Wie möchten Sie dem Volk der Vereinigten Staaten Ihre Sichtweise erklären?

Die Wahrheit hat viele Facetten. Ich bin kein Feind des Volkes der Vereinigten Staaten. In genau diesem Moment zum Beispiel unterstützt Venezuela Zehntausende armer Familien in den Vereinigten Staaten mit Heizöl. Wir haben dort sieben große Raffinerien, von wo wir jeden Tag anderthalb Millionen Barrel Öl ausschicken und auf über mehr als 14000 Tankstellen kreuz und quer in den Vereinigten Staaten verteilen. Wir schaffen Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten. Wir haben einige große Investitionen getätigt, hier arbeiten fast alle nordamerikanischen Unternehmen. Wir haben großen Respekt ihnen gegenüber. Sie sind hierher gekommen, um mit uns zu sprechen, Lebensmittelunternehmen, Autofirmen, Erdölunternehmen, und mit ihnen pflegen wir eine große Freundschaft.

Vor einigen Tagen habe ich mich in Jamaica mit vielen nord­amerikanischen Touristen getroffen, US-Bürgern, und mit ihnen habe ich mich hervorragend verstanden. Was versucht wird, ist, mich als Feind des Volkes der Vereinigten Staaten darzustellen, und das ist nicht die Wahrheit.

Sie sind ein Feind von ­George Bush, aber kein Feind der Vereinigten Staaten als solche?

Eigentlich auch kein Feind von George Bush. Persönlich habe ich nichts gegen den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Ich möchte dir erzählen, daß wir uns im Jahr 2000 in Québec gesehen haben, er begann gerade seine Amtszeit, und wir gaben uns die Hand, und ich sagte ihm in meinem Englisch, das sehr dürftig ist, aber ich benutze es manchmal, und ich sagte ihm: »I want to be your friend« und ich erinnere mich, daß er mir sagte: »Me too«. Aber später, nach all dem Schaden, den sie uns zufügten, die Aggression gegen uns, der Staatsstreich, die Erdölsabotage … Sie, die Regierung der Vereinigten Staaten, hat eine weltweite Kampagne gegen uns entfesselt. Aber es ist nichts Persönliches gegenüber George Bush. Wenn wir uns später mal irgendwo sehen würden, könnten wir eine Partie Baseball spielen. Persönlich bin ich nicht sein Feind, ich bin eher ein Gegner, ein Feind des Imperialismus, des Versuchs dieser Regierung, die Welt zu beherrschen, aber ich bin ein Freund der Idee der Freiheit, der Gleichheit, des Friedens. Eines Tages wird das Volk der Vereinigten Staaten dazu beitragen, die weltweite Bedrohung durch den Imperialismus, den militärischen, wirtschaftlichen Imperialismus zu beseitigen, der den Völkern Lateinamerikas, Asiens, Afrikas, des Mittleren Ostens so viel Leid zufügt. Es reicht, daß die Vereinigten Staaten oder die regierenden Eliten versuchen, der Welt die Normen zu diktieren, wir wollen Demokratie und Freiheit und die Respektierung unserer Souveränität.

Ist es wahr, daß Sie sagten, daß die Regierung der Vereinigten Staaten, daß Präsident Bush, den 11. September geplant habe, die Angriffe vom 11. September 2001?

Nein, ich habe eine Überlegung geäußert, ich habe eine Überlegung angestellt über einige Detailinformationen, die ich in die Hände bekommen habe und die einem Teil der Öffentlichkeit bekannt sind, und so habe ich eine Überlegung angestellt. Meine Großmutter sagte mir, als ich ein Kind war und die Vereinigten Staaten, die Astronauten, zum Mond gekommen waren, da sagte meine Großmutter zu mir, das sei eine Lüge, auf den Mond könne man nicht kommen. Und ich sagte, natürlich waren sie dort. Nun, nachdem einige Jahre vergangen sind, lese ich Berichte, in denen Studien vorgestellt werden, die einige Zweifel daran äußern, daß diese Männer wirklich auf dem Mond waren, und bei dieser Gelegenheit machte ich einige Anmerkungen. Aber ich habe nicht gesagt, weil ich dafür keine Beweise habe, es wäre unverantwortlich von mir zu sagen, daß die Vereinigten Staaten oder ihre Regierung die terroristischen Taten vom 11. September in New York geplant hätten, eine Tat, die wir natürlich verurteilen. Und wir haben immer unsere Solidarität mit dem Volk der Vereinigten Staaten manifestiert, das ist eine schreckliche Sache. Was die Regierung der Vereinigten Staaten tatsächlich geplant hat, war der Putsch gegen mich und mein Tod, meine Ermordung, und was die Regierung von George Bush geplant hat, war der Terrorismus hier in Venezuela. Das haben sie geplant, ich habe Beweise dafür, um dies sagen zu können.

Ich möchte Sie fragen, Sie haben die Regierung der Vereinigten Staaten des versuchten Mordes an Ihnen beschuldigt. Sie sagen, Sie haben Beweise. Welches sind die Beweise, die Sie haben?

Ich war Gefangener, Beweise – es gibt viele Zeugen, hier gab es einen Staatsstreich, ich wurde verschleppt.

Ja, aber in diesem Moment, versuchen wir Sie zu ermorden oder einen Mord zu planen?

Einige Strömungen der extremen Rechten hier in Venezuela und in der CIA glauben, die einzige Form, die bolivarische Revolution und ihre Wirkung in Lateinamerika aufzuhalten, sei, mich zu ermorden. Wir sind bei den Ermittlungen, es gibt zahlreiche Vorgeschichten dabei. Kürzlich haben die venezolanischen Geheimdienste einen im Ruhestand befindlichen General und einen aktiven Militär unserer Streitkräfte verhaftet, ihr Fall wird jetzt gerade untersucht und ihre Verbindungen zur CIA sind offensichtlich, es sind die extremsten Strömungen des Faschismus.

Um zu sehen, ob ich Sie richtig verstehe, Präsident, Sie glauben, die CIA habe aktuell Pläne, sie zu ermorden?

Ja, das hat sie, und nicht nur die CIA. Wir haben aufgedeckt, daß in Kolumbien die DAS – ich sage nicht: gegenwärtig, denn der Präsident Uribe hat dort Veränderungen vorgenommen –, aber die DAS (der kolumbianische Geheimdienst Departamento Administrativo de Seguridad, d. Red.) hat hier in Zusammenarbeit mit der CIA fast 300 Paramilitärs einsickern lassen, das heißt Söldner, mit dem Auftrag, mich zu ermorden. Wir haben sie gefaßt, und sie sind hier inhaftiert.

Und gegenwärtig?

Das war vor etwa zwei Jahren, aber diese Pläne enden nie. Sie versuchen es auf eine Weise, versuchen es auf eine andere Weise und planen weiter, aber es sind sehr konkrete Tatsachen: Ein Staatsstreich, ich wurde gefangengenommen, sie brachten mich zu einem Lager, um mich zu töten, sie konnten es nicht tun. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat diesen Plan geleitet, nordamerikanische Militärs waren mit den Putschisten zusammen, hier kamen Flugzeuge und Hubschrauber aus den Vereinigten Staaten an. Später setzten sie mehr als 200 Paramilitärs und Söldner ein, um mich zu ermorden, sie sind hier inhaftiert, du kannst die Listen von ihnen allen sehen, das sind sehr konkrete Tatsachen.

Die CIA ist Teil der Regierung der Vereinigten Staaten. Sie sagen, daß die Regierung der Vereinigten Staaten versucht, Sie zu ermorden, ja?

Ja, ja, das sage ich, und ich unterstreiche es. Ich habe gesagt, daß wenn mir etwas geschehen sollte, wenn es ihnen gelingt, mich zu ermorden, ist der Verantwortliche der Präsident der Vereinigten Staaten, ja, ich habe nicht den geringsten Zweifel. Es gibt Vorgeschichten, die CIA beteiligte sich an der Ermordung Allendes, die CIA beteiligte sich an Akten des Terrorismus, an den Versuchen, ich weiß nicht wie oft, Fidel Castro zu ermorden. Im Ergebnis ist die CIA eine verbrecherische Organisation, die Terroristen, Terrorismus benutzt. Sie hat die Vollmacht, an jedem Ort der Welt zu töten, jeden, von dem sie glauben, daß er gegen die Interessen des Imperiums handelt, denn ich bin sicher, daß die CIA nicht die Interessen des Volkes der Vereinigten Staaten verteidigt, sondern die Interessen des Imperiums und der Elite, die die Vereinigten Staaten regiert.

* Übersetzung aus dem Spanischen: André Scheer * Quelle: Ministerium der Volksmacht für Kommunikation und Information der Bolivarischen Republik Venezuela

Ein paar klärende Sätze

Ich muss nicht Verständnis aufbringen für die Sorgen und Ängste von Menschen, die offenbar zu kalt und gefühlsverarmt sind, um zu erkennen, welche Ängste ihre instinktlosen Demonstrationen bei Flüchtlingen und Einwanderern auslösen.

Ich muss nicht verstehen, warum Jahre nach dem Mauerfall Menschen gegen Ausländer auf die Straße gehen, nur weil sie nach über zwei Jahrzehnten nicht kapiert haben, womit Deutschland sein Geld und seinen Wohlstand verdient: mit Internationalität.

Ich muss nicht ertragen, dass eine Demonstrantin in Dresden in die Kamera spricht: “Wir sind nicht ’89 auf die Straße gegangen, damit die jetzt alle kommen” während sie so aussah, als sei sie ’89 nur auf die Straße gegangen, um bei ihrem Führungsoffizier die zu verpfeifen, die wirklich gingen. Diese Demonstrationen “Montagsdemonstrationen” zu nennen, ist eine weitere Instinktlosigkeit gegenüber denjenigen, die ’89 für Freiheit und offene Grenzen auf die Straße gingen.

Ich muss nicht akzeptieren, dass Menschen, die seit Jahrzehnten direkt und indirekt Transferleistungen in bisher ungekannten Höhen entgegengenommen haben, nun nicht einmal Flüchtlingskindern ein Dach über dem Kopf gönnen.

Ich muss nicht wie CSU und manche in der CDU die Fehler vor allem dieser beiden Parteien aus den 60er bis 90er Jahren wiederholen und diesen eiskalten Demonstranten auch noch verbale Zückerchen zuwerfen – von AfD und der anderen braunen Brut ganz zu schweigen.

Ich muss nicht christlich sein zu Menschen, die angeblich die christliche Tradition verteidigen, um dann ausgerechnet zur Weihnachtszeit Hass und Ausgrenzung zu predigen.

Ich muss nicht nach Ursachen suchen, um den niedersten Instinkt, zu dem die menschliche Rasse fähig ist, zu erkennen: Das Treten nach unten und das Abwälzen persönlicher Probleme und Unfähigkeiten auf willkürlich ausgewählte Sündenböcke.

Ich muss nicht ertragen, dass Menschen, die seit Jahren den Hintern nicht bewegt bekommen, ausgerechnet dann aktiv werden, wenn es gegen Minderheiten geht.

Ich muss nicht daran erinnern, dass die deutschen sozialen Sicherungssysteme jedes Jahr Milliarden EUR netto durch Einwanderer und deren Nachfahren eingenommen haben – und dass diese Gelder am Ende dem hetzenden Pöbel auch noch die Rente zahlen werden.

Ich muss nicht diplomatisch sein, sondern so, wie noch viel mehr Menschen in Deutschland sein sollten, offensiv:

Braune Brut von Deutschland: Ihr seid die Schande Deutschlands.
Unbarmherzig, hasserfüllt, menschenfeindlich und aus ganzem Herzen verachtenswert.