Gastli - Texte und natürlich linksbündig
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Mir hat geträumt heut nacht
Es war mitten in der Nacht. Ich weiß nicht mehr was mich aufweckte. Das Martinshorn, mit seinem ewigen "Zu spät, zu spät“ höre ich schon lange nicht mehr. Die Schatten des Blaulichts an der Zimmerdecke vermögen meinen Schlaf nicht zu stören und an das Klappern von Autotüren bin ich gewöhnt. Doch irgendwas war anders in dieser Nacht.
Der Blick aus dem Fenster zeigte mir von Streifenwagen begleitete Busse, die in allen Richtungen durch die Stadt huschten und aus denen fahle Gesichter entsetzt in die Nacht blickten. Streifenpolizisten die sich vor Freude auf die Schenkel schlugen und erleuchtete Fenster in vielen Häusern.
Ich tat das übliche. Ich schaltete das Fernsehen ein. Auf den Newskanälen nichts. Nur jene übliche Meldung, das die Telekom die Störung kenne und wie üblich nichts tun würde, aber auch nicht mit Anrufen belästigt werden möchte. Auch die ausländischen Sender waren weg. Keine Werbung für 0190er Nummern, kein BBC oder CNN aber auch kein Lärmkanal der sich selbst als Musiksender bezeichnet, aber nur Klingeltöne verkaufen will. Da wo ich eigentlich nie hinschalte, bei unserem Gebührenfernsehen, da wo meine Kiste immer noch den Sender falsches Berlin meldet, aber schon lange der RBB rumlügt, da war ein Schild. "Bitte lassen Sie das Gerät eingeschaltet. In Kürze wird eine offizielle Stellungnahme verbreitet.“
Interessant. Ich setzte die Kaffeemaschine in Betrieb. Mein Dackel sah mich ungnädig an. Er liebt seine Nachtruhe und Störungen jeder Art missfallen ihm. Nachdem ich meinem Dackel erklärt hatte, wohin er sich seinen Missfallen stecken könne und der erste Kaffee durchgelaufen war, ging ich mit der Tasse zum Fenster. Schräg gegenüber, da wo der Parteibonze wohnt, den zwar nie jemand gewählt hat, der aber immer im Parlament ist und der bei jeder Bestechungsaffäre auftaucht, hielten nun ein Bus und zwei Streifenwagen. Kurze Zeit später wurde er bestimmt, aber nicht unsanft hinausgeführt und in den Bus verladen, der sofort weiter eilte.
Ich konnte mir keinen Reim auf die Verhaftung machen, hatte aber auch nichts dagegen einzuwenden. Im Wohnzimmer tönte Beethoven mit Freude schöner Götterfunken aus dem Fernseher. Lautstärke wie sonst nur bei der Werbung. Dazu wehte Schwarz-Rot-Gold ziemlich mächtig durchs ansonsten leere Bild. Das deutete auf etwas besonderes hin. Die Europa Hymne mit der deutschen Fahne. Vielleicht Krieg? Europa gegen wen auch immer? Aber warum haben die dann den Bonzen und haufenweise andere verhaftet. Kriegsgegner scheinen die nicht zu suchen, sonst wären die längst bei mir.
Katzenwäsche und Deo. Rein in die Klamotten. Haare gekämmt und Brille geputzt. Die ungewohnte Hektik hatte längst den Rest der Familie geweckt. Im Wohnzimmer immer noch die Neunte von Beethoven und überall Fragen die ich nicht beantworten konnte. Also erst mal Kakao und Frühstück für die Kinder, dann Kaffee für mich und die Frau. Ich probierte das Telefon. Kein Ton. Internet lag auch darnieder und das Funktelefon hatte kein Netz. Dafür aber Beethoven auf RBB und sonst nichts.
Schon seltsam plötzlich keine Kommunikationsmöglichkeiten zu haben. So als fehlte einem ein wichtiges Organ. Auf der Straße ist auch niemand. Selbst der Hund scheint nicht raus zu wollen. Zur Tankstelle zu gehen ist mir zu blöd. Also bleibt nur abwarten. Und Beethoven. Während wir im Geiste schon mal unsere Vorräte durchgehen und eine Notfallbeschaffungsliste erstellen. Windeln, Kindernahrung, Waschmittel, Trinkwasser und Säfte. Über Mengen reden wir lieber nicht. Wir werden nehmen was wir kriegen. Unser Notstromaggregat hat vorgestern noch funktioniert, dazu die Photovoltaik und die Sonnenkollektoren. Ein Mindestmaß an Strom und Wärme und damit an Komfort ist gesichert.
Endlich endet Beethoven. Irgendein Saal. Kein Publikum. Am Ende des Saales ein Tisch mit drei Plätzen und den üblichen Mikrophonen. Die Sorte mit den roten Lampen, die meist alles tut, außer zu funktionieren. Ein paar Beamte des Bundesgrenzschutzes, der ja jetzt Bundespolizei heißt, ansonsten nichts. Das Bild flackert ein paar Mal, dann ein Umschnitt. Die gleiche Halle, nur sind die Tische jetzt besetzt. Für viele dürften die drei Herren völlig Unbekannte sein. Ich erkenne sie sofort. Der mittlere, der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, stellt die beiden anderen, den Generalbundesanwalt und den Präsidenten des Bundesgerichtshofes vor.
Nun bin ich hellwach. Das gab es noch nie. Aber bevor ich mir überhaupt einen eigenen Gedanken machen kann, fährt er fort:
Lieber Bürgerinnen und Bürger,
wir haben genau wie Sie, die Entwicklung die unser Land in den letzten Jahren genommen hat, mit tiefer Sorge verfolgt. Gleichgültig welche rechtlichen Hinweise wir den politischen und wirtschaftlichen Kräften gegeben haben, wurde grundsätzlich eine Richtung verfolgt, die den Nutzen einiger weniger, zum Schaden der Allgemeinheit bevorzugt. Teilweise wurden bestehende Gesetze gebrochen, die meisten aber bei weitem überdehnt.
Immer wieder wurde als Grund für diese Missachtung des Gesetzes, die fehlende Verbotsformulierung angeführt. Demnach sollte gelten, dass alles erlaubt ist, was nicht ausdrücklich per Gesetz schriftlich verboten ist. Dem ist jedoch nicht so. Auch für Gesetze gilt die salvatorische Klausel, nach der ein Gesetz dahingehend auszulegen ist, wie es dem Willen des Gesetzgebers am nächsten kommt. Moral, Ethik und Ehrlichkeit sind nicht per Gesetz zu erzwingen, sondern Grundlage für menschliches Zusammenleben.
In einer Situation, in der sich die politischen Kräfte in Parteien bündeln, die nicht mehr an der Willensbildung des Volkes beteiligt sind, sondern dem Volk ihren Willen aufzwingen wollen und in der die Manager der Wirtschaft, sich nicht mehr als die Vermögensverwalter verstehen, die sie ja sein sollten, sondern sich als Besitzer des Vermögens sehen, blieb uns keine Wahl um größeren und weiteren Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, dem wir per Amtseid verpflichtet sind.
Wir haben also Kraft unserer Ämter, die Bundesregierung und sämtliche Landesregierungen ihrer Ämter enthoben. Die Parteien sind sämtlich per Gerichtsbeschluss aufgelöst. Die Parlamente und der Bundespräsident wurden entlassen. Die von Herrn Schäuble und anderen gegen den ausgesprochenen Willen der Verfassungväter gefälschte Verfassung ist aufgehoben. Bis zu einer Neugestaltung durch eine verfassungsgebende Versammlung und Volksentscheid gilt die ursprüngliche Version. Der Handel mit Wertpapieren jeder Art ist bis zu Neuwahlen ausgesetzt. Verkäufe von Immobilien die den Bereich kleiner Wohnobjekte mit bis zu drei Wohnungen überschreiten sind gleichfalls nicht möglich, das selbe gilt für Gewerbeimmobilien. Auch der Handel mit Pfandbriefen und Hypotheken ist ausgesetzt.
Aufgrund der Ermittlungsergebnisse der Vergangenheit wurden in dieser Nacht Personen festgenommen, gegen die schon jetzt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden kann. Dies betrifft insbesondere die Vorteilsnahme im Amt oder im Amtsumfeld, die Bestechung und Vorteilsgewährung, aber auch der Mißbrauch von Ämtern und Positionen zur Manipulation und Desinformation der öffentlichen Meinung. In diesem Zusammenhang wurde auch der Besitz und der Beteilungsbesitz der Familien Mohn, Springer, Burda und Holtzbrink eingezogen und unter staatliche Aufsicht gestellt. Der Deutschen Bank wurde der gesamte Geschäftsbetrieb untersagt. Lediglich die Auszahlung von Guthaben auf Privatkonten bis zur Höhe von 30.000 Euro ist einmalig noch möglich. Die Beteiligungen aller Banken und Versicherungen in Deutschland sind ab sofort eingefroren.
Wer sich in der Vergangenheit der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat, und nicht bis heute Nacht 24 Uhr ein entsprechendes Geständnis abgelegt hat, muss damit rechnen, dass sein gesamtes Vermögen eingezogen wird. Die Vermögen, der diversen Verbände und Lobbyvereinigungen wurden bereits eingezogen. Gegen die Verantwortlichen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Alle anderen Gesetze und Vorschriften bleiben bis auf weiteres gültig. Änderungen kann erst eine neugewählte Bundesregierung erlassen. Zu diesem Zwecke werden in vier Monaten bundesweite Wahlen abgehalten und zwar am zweiten Sonntag des Monats. Um eine stärke Demokratie zu gewährleisten wird die Anzahl der Wahlkreise verdoppelt. Jede Verbindung zu Parteien oder parteiähnlichen Organisationen ist verboten. Als Kandidat darf jeder völljährige deutsche Staatsbürger antreten, der seit mindestens 36 Monaten in seinem Wahlkreis wohnt und der bisher noch nicht Mitglied eines Landes- oder Bundesparlamentes war.
Um in die Kandidatenliste eingetragen zu werden müssen 250 befürwortende Unterschriften von Wählern aus dem Wahlkreis nachgewiesen werden. Gewählt ist der Kandidat, der die einfache Mehrheit der Wahlberechtigten in seinem Wahlkreis erreicht. Ist dies nicht im ersten Wahlgang möglich, so wird ein zweiter Wahlgang am folgenden Wochenende nötig, bei dem nur noch die Kandidaten zugelassen sind, die zusammen mindestens 50 Prozent der Stimmen der Stimmen der Wahlberechtigten erreicht haben. Gewählt ist dann der Kandidat der die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Wählen ist Bürgerpflicht. Wer nicht wählt und nicht per ärztlichem Attest entschuldigt ist, zahlt eine Strafe von drei Monatseinkommen. Für bettlägerige Personen stehen Beauftragte der Wahlkreise zur Verfügung die eine Stimmabgabe auch vom Krankenbett aus ermöglichen.
Jeder Kandidat muss im Internet eine offene Wahlkampfkasse führen, Plakate größer als DIN A4 oder Fernseh- bzw. Rundfunkwerbung sowie überregionale Werbung in Printmedien sind verboten. Wer Prognosen veröffentlicht macht sich strafbar und wird mit Haft nicht unter 3 Jahren bestraft. Wir werden zusammen mit den Wahlkreisleitern diesmal eine faire Wahl durchsetzten.
Es ist uns bewusst, dass wir ihnen mit dieser Ankündigung eine kleinen Schock versetzen. Wir haben auch deshalb die Nacht zu Freitag gewählt, damit die Bürger ein ganzes Wochenende vor sich haben, um die Auswirkungen zu diskutieren. Alle Arbeitsstellen die nicht der öffentlichen Versorgung dienen, bleiben heute geschlossen. Dieser Arbeitstag wird am 3 Sonntag nach der erfolgten Bundestagswahl nachgeholt.
In diesen Minuten werden die Kommunikationsmöglichkeiten wieder freigeschaltet. Ab 8 Uhr morgens werden auch die verschiedenen Sendeeinrichtungen wieder freigegeben. Lediglich auf den dritten Programmen wird heute und morgen noch allgemeine Information für die Bürger verbreitet wofür wir uns bereits jetzt entschuldigen möchten.
Selbstverständlich werden alle unsere Anweisungen nach der Bundestagswahl einer genauen rechtlichen Prüfung unterzogen. Jedem Bürger steht dann das Recht frei, gegen unsere Maßnahmen Klage einzureichen. Es steht der neuen Bundesregierung frei, diesen Termin bis nach der Neugestaltung einer Verfassung zu verschieben.
Wir danken ihnen für ihre Aufmerksamkeit.
Dann war da wieder Beethoven, mit Flagge und diesmal einem Schriftband das die Wiederholung der Sendung alle dreissig Minuten ankündigte.
Langsam fing ich wieder an zu atmen. Irgendwann mitten in der Ankündigung muss ich wohl das Atmen vergessen haben. Meine Frau und ich starrten uns an. Unisono stammelten wir fragend: "Orson Welles, Krieg der Welten?“ und schüttelten dann gleichzeitig den Kopf. Das würde hier bei uns niemand wagen und schon gar nicht im dritten Programm. Nicht gegen unsere Meinungszaren und die Betrügerelite aus der Wirtschaft.
Dann explodierten alle unsere Telefonleitungen. Mehrfach Festnetz, diverse Handys, Fax alles klingelte gleichzeitig. Jeder fragte jeden was das denn sei. Den einzig vernünftigen Vorschlag hatte der Wirt unserer Eckkneipe. Er sagte das er sofort aufmacht. Das hat sogar der Dackel kapiert der sofort freudestrahlend und schwanzwedelnd neben mir stand.
Plötzlich klingelt es an der Tür. Unser Hausmeisterpaar. Genauso fassungslos wie wir. Aber wenigstens bin ich den Einkauf los. Aber wir beschränken uns auf normale Mengen. Es gibt wohl keinen Grund zur Sorge, eher zur Hoffnung.
Meine Frau grinst mich an. Sie weiß das mich nichts mehr hält. Ich ändere noch die Ansage meines Anrufbeantworters, damit mich meine Freunde finden, lege dem Dackel sein Halfter an und los geht es. Kaum aus der Tür spricht mich der Pastor der Kirche an. Obwohl ich noch nicht einmal weiß welchem Verein er angehört, grinst er mich breit an und haut mir auf die Schultern: " Da scheinen ja noch andere deinen Kram gelesen zu haben. Mensch Klasse!“. Er tanzt mehr als das er weiter geht und Leute mit denen ich noch nie gesprochen habe, winken mir und anderen zu.
An der Ecke ist ein Verkehrsstau. Vom Tankstellenpächter bis zum Bäcker. Alle stehen da und von innen wird Bier rausgereicht. Es ist wie im Kölner Karneval und ein Lärm, als würden ständig Düsenflugzeuge starten und landen. Der olle Bröker, CDU-Mann bis zur Bewusstlosigkeit, grinst mich an und freut sich: "Wir sind sie alle los. Wir sind frei.“. Ich quetsche mich durch die Tür zu meinem Stammplatz. Auf dem Weg dort hin habe ich schon mehr Schnäpse bekommen als für diese Uhrzeit eigentlich gut ist. Alle Welt scheint begeistert.
Im Fernsehen wird gemeldet, dass die belgischen Behörden den Grenzübertritt vom ehemaligen Arbeitgeberpräsident Hundt und von Norbert Walter dem ehemaligen Chefvolkswirt der Deutschen Bank verhindert haben und das die beiden der deutschen Polizei übergeben wurden. Das Hurra das erfolgt kann nur mit tosend beschrieben werden. Beckstein wurde in Innsbruck festgenommen und Schäuble, Meyer und Koch haben es nicht nach Polen geschafft. Mehdorn und Ex-Conti-Chef Manfred Wennemer wurden an der dänischen Grenze von dänischen Ordnungshütern erwischt.
Die französische Staatsregierung gratuliert gemeinsam mit der österreichischen und der spanischen dem deutschen Volk und erklärt, das von Europa alles unternommen wird um Straftäter zu fassen. Selbst die Schweiz sagt, das sie nicht bereit ist, Leute entkommen zu lassen.
Irgendjemand stimmt das eine Lied der Deutschen an, das wohl wirklich die Hymne ist. Weil es sich nur auf einen Tag bezieht, der schon fast vergangen ist und auf einen Zustand der bereits erreicht ist. "So ein Tag, so wunderschön wie heute, So ein Tag, der dürfte nie vergehn.“
Dann klingelte leider der Wecker. Nein, es gab keine Revolution. Ja wir werden immer noch von den gleichen Ganoven regiert und beherrscht. Sie wurden nicht verhaftet und werden nicht zur Verantwortung gezogen. Unsere Justiz hat nicht gehandelt. Es war nur ein Traum. Wenn auch ein schöner Traum.
Aber muss ein Traum denn ein Traum bleiben? Wir sind das Volk. Zeigen wir es doch einfach mal. Wir sind Millionen. Alle Räder stehen still, wenn unser Arm es will. Tragen wir den Traum wie Feuer von Haus zu Haus. Entzünden wir die Träume anderer. Schaffen wir aus Flüstern und Whispern ein Geschrei. Machen wir einen Flächenbrand des Aufruhrs. Sie haben schon Angst vor uns. Geben wir ihnen Grund zur Angst. Es muss kein Traum bleiben.
Ein paar klärende Sätze
Ich muss nicht Verständnis aufbringen für die Sorgen und Ängste von Menschen, die offenbar zu kalt und gefühlsverarmt sind, um zu erkennen, welche Ängste ihre instinktlosen Demonstrationen bei Flüchtlingen und Einwanderern auslösen.
Ich muss nicht verstehen, warum Jahre nach dem Mauerfall Menschen gegen Ausländer auf die Straße gehen, nur weil sie nach über zwei Jahrzehnten nicht kapiert haben, womit Deutschland sein Geld und seinen Wohlstand verdient: mit Internationalität.
Ich muss nicht ertragen, dass eine Demonstrantin in Dresden in die Kamera spricht: “Wir sind nicht ’89 auf die Straße gegangen, damit die jetzt alle kommen” während sie so aussah, als sei sie ’89 nur auf die Straße gegangen, um bei ihrem Führungsoffizier die zu verpfeifen, die wirklich gingen. Diese Demonstrationen “Montagsdemonstrationen” zu nennen, ist eine weitere Instinktlosigkeit gegenüber denjenigen, die ’89 für Freiheit und offene Grenzen auf die Straße gingen.
Ich muss nicht akzeptieren, dass Menschen, die seit Jahrzehnten direkt und indirekt Transferleistungen in bisher ungekannten Höhen entgegengenommen haben, nun nicht einmal Flüchtlingskindern ein Dach über dem Kopf gönnen.
Ich muss nicht wie CSU und manche in der CDU die Fehler vor allem dieser beiden Parteien aus den 60er bis 90er Jahren wiederholen und diesen eiskalten Demonstranten auch noch verbale Zückerchen zuwerfen – von AfD und der anderen braunen Brut ganz zu schweigen.
Ich muss nicht christlich sein zu Menschen, die angeblich die christliche Tradition verteidigen, um dann ausgerechnet zur Weihnachtszeit Hass und Ausgrenzung zu predigen.
Ich muss nicht nach Ursachen suchen, um den niedersten Instinkt, zu dem die menschliche Rasse fähig ist, zu erkennen: Das Treten nach unten und das Abwälzen persönlicher Probleme und Unfähigkeiten auf willkürlich ausgewählte Sündenböcke.
Ich muss nicht ertragen, dass Menschen, die seit Jahren den Hintern nicht bewegt bekommen, ausgerechnet dann aktiv werden, wenn es gegen Minderheiten geht.
Ich muss nicht daran erinnern, dass die deutschen sozialen Sicherungssysteme jedes Jahr Milliarden EUR netto durch Einwanderer und deren Nachfahren eingenommen haben – und dass diese Gelder am Ende dem hetzenden Pöbel auch noch die Rente zahlen werden.
Ich muss nicht diplomatisch sein, sondern so, wie noch viel mehr Menschen in Deutschland sein sollten, offensiv:
Braune Brut von Deutschland: Ihr seid die Schande Deutschlands.
Unbarmherzig, hasserfüllt, menschenfeindlich und aus ganzem Herzen verachtenswert.